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Der Ehrensberger Hof

Der HiPP Musterbetrieb für Biologische Vielfalt

HiPP erprobt auf der Einöde Ehrensberg Umweltmaßnahmen zur Verbesserung der Biologischen Vielfalt. Ziel ist es, diesen Bio-Hof bis 2015 als Musterbetrieb nachhaltig und effektiv zu bewirtschaften. Er soll zukünftig als Modell für die HiPP Erzeuger dienen.

Wir wollen zeigen, wie Nachhaltigkeit und der Schutz der Biologischen Vielfalt in den landwirtschaftlichen Alltag integriert werden können.

 

Ehrensberger Hof

Ziel ist es, diesen Musterbetrieb nachhaltig und effektiv zu bewirtschaften.

Er soll zukünftig als Modell für die HiPP-Erzeuger dienen.

 

Bodenqualität

Bio-Stroh, Steinmehl, Festmistdüngung und andere natürliche Methoden verbessern die Bodenfruchtbarkeit.

 

Alte Rassen

Alte Rassen wie z.B. Original Braunvieh (nur noch 500 in Bayern) sorgen für genetische Vielfalt.

 

Ökosysteme

Neue Lebensräume werden geschaffen durch Waldweiden, Baumreihen, Wildschutzhecken (z.B. für den bedrohten Neuntöter), Benjeshecken, Wurzelstöcke und Blühstreifen an Feldrändern und in den Wiesen.

Kulturlandplan und Erhebung wissenschaftlicher Daten

Die ökologische Standortbestimmung für Hof und Land gibt konkrete Handlungsvorschläge für Verbesserung von Artenvielfalt und Naturschutz.
In diesem Projekt arbeiten wir zusammen mit Bioland, der TU München und der TU Hannover sowie dem Landesbund für Vogelschutz, Bayern.

Um die Artenvielfalt zu erhöhen, fanden seltene alte Rassen auf dem Hof ein Zuhause: Original Braunvieh, von dem es nur noch 500 Tiere in Bayern gibt, Skudden-Schafe (aktuell 1000 Tiere in Deutschland) und die alte Hühnerrasse Appenzeller Spitzhauben.

Das Original Braunvieh ist laut der Roten Liste der bedrohten Nutztierarten „stark gefährdet“. Auf dem Ehrensberger Hof, dem Modellprojekt von HiPP für eine nachhaltige Landwirtschaft, wird diese Rasse artgerecht gehalten. Das Original Braunvieh stammt von dem sogenannten „Torfrind“ ab, welches schon vor über 2000 Jahren an den Alpenrandseen weidete.

Gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz, Bayern (LBV) sind auf dem Ehrensberger Hof verschiedene Auswilderungsprojekte durchgeführt worden, um beispielsweise den Fasan, die Schleiereule, die Gelbbauchunke oder die Elritze wieder anzusiedeln.

Der Neuntöter ist eine wichtige Art für ein intaktes Ökosystem. Durch intensive Landwirtschaft fehlen dem Vogel immer mehr die Hecken und Büsche als natürliche Umgebung. Er gehört mittlerweile zu den gefährdeten Arten. Der seltene Vogel ist vor allem dadurch bekannt, dass er seine Beute auf Dorne spießt. Dem Volksglauben nach, sammelt er so immer erst neun Insekten, bevor er diese verspeist. HiPP schafft auf dem Ehrensberger Hof und durch Auszubildenden-Aktionen neue Lebensräume für den Neuntöter durch Aufschichten von Benjeshecken (Äste und Zweige) an Feldrändern.

Ein Insektenhotel und Zauneidechsenunterschlupf sollen den Mangel an natürlichen Behausungen für diese Tiere ausgleichen. Ebenso wurden Nistkästen auf dem Hof verteilt, weil natürliche Höhlen fehlen für Kauze, Stare, Mehlschwalben, Sperlinge, Meisen, Falken und Fledermäuse.

Dieser Nistkasten aus einem Naturstamm soll Turmfalken oder Waldkäuzen als Brutplatz dienen. Heutzutage ist es leider üblich die Wälder von Totholz (natürliche Brutstätte vieler Vögel) frei zu halten. Deshalb wird ein Nistkasten als Alternative angeboten.

Viele Menschen könnten wohl ohne Honig leben - doch ohne Bienen geht es nicht. Die Insekten liefern nicht nur den süßen Brotaufstrich, sondern bestäuben vor allem Blüten. Damit sichern sie die Existenz von Pflanzen und sorgen für gute Erträge der Bauern. Ohne die Tiere ist beispielsweise die Obsternte bedroht. Wenn Bienen sterben oder kränkeln, betrifft das uns alle. Deshalb engagiert sich HiPP durch Projekte zur Biologischen Vielfalt für die Erhaltung der natürlichen Lebensräume - auch für Bienen. Der Ehrensberger Hof beheimatet nun auch sechs Bienenvölker, die als Entgegnung auf das dramatische Bienensterben angeschafft wurden.

Neue Ökosysteme wie Baumreihen, Wildschutzhecken (z.B. für den Neuntöter), Benjeshecken, Wurzelstöcke und Blühstreifen an Feldrändern und in den Wiesen wurden geschaffen um Lebensraum für Reptilien, Vögel, Kleinsäuger und Insekten zu bieten. Das Prinzip der Benjeshecke besteht darin, Hecken nicht durch Neuanpflanzung, sondern durch Wind- und durch Samenflug aufbauen zu lassen. Dazu werden Äste, Zweige und Reisig als Wall locker gestapelt, was wiederum dem Schutz der heranwachsenden Pflanzen dient. Die Vorteile einer solchen Anlage bestehen zum einen in ihren günstigen Herstellungskosten, darüber hinaus bietet das locker gelagerte Totholz unmittelbar Lebensraum für die zahlreichen selten gewordenen Arten.

In der konventionellen Landwirtschaft werden die Felder und Wiesen aus Ertragsgründen bis an die Wegkanten bewirtschaftet. Zur Förderung der Biodiversität und Nachhaltigkeit pflanzen wir Wildschutzhecken mit Totholz und heimischen Wildblumen. Diese dienen Tieren als Lebensraum, bieten den Kühen Windschutz und vermindern Bodenerosion.

Drei Elemente nachhaltiger Landwirtschaft auf dem Ehrensberger Hof: die alte Rasse auf einer Weide, Feldrandbepflanzung mit Totholz und natürlicher Unterstand für das Vieh in einem Rotbuchenwald.

Bodenqualität erhöhen

Hinsichtlich der Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit werden in dem Modellprojekt verschiedene Methoden erprobt, wie beispielsweise Steinmehl zur Bindung von Ammoniak, Festmistdüngung und andere natürliche Methoden. Auch Maßnahmen zur Unterstützung der Tiergesundheit, wie beispielsweise effektive Mikroorganismen oder Biostroh als Einstreu werden eingesetzt.